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Newsletter 23 | 19.12.2022
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Informationen aus der BAGSO und ihren Mitgliedsverbänden
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Solidarität mit der Ukraine
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Internationales
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Veranstaltungen
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Veröffentlichungen/Medien
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Verschiedenes
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In eigener Sache
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Menschen, die keinen Zugang zum Internet haben, stoßen in nahezu allen Lebensbereichen auf Schwierigkeiten. Das ist das Ergebnis der BAGSO-Umfrage „Leben ohne Internet – geht’s noch?“, an der von Mai bis Juli 2022 mehr als 2.300 Menschen ab 60 Jahre teilgenommen haben. Die Studie gibt einen Einblick, welche Erfahrungen von Ausgrenzung ältere Erwachsene ohne Zugang zum Internet machen und welche Lebensbereiche betroffen sind. Besondere Schwierigkeiten bereitet demnach die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung und von Bürgerdiensten sowie des Bankensektors. Betroffen sind nicht nur Ältere, die das Internet gar nicht nutzen, sondern auch diejenigen, deren digitale Kompetenzen für die oft komplexen Anforderungen nicht ausreichen.
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SPD, GRÜNE und FDP planen eine Novellierung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG), in dem es auch um den Schutz vor Altersdiskriminierung geht. In ihrer Stellungnahme „Altersdiskriminierung wirksam entgegentreten“ ruft die BAGSO die Politik dazu auf, Lücken im Schutz gegen Altersdiskriminierung zu schließen. Zentrale Forderung der BAGSO ist die Aufhebung der Begrenzung des AGG auf sog. Massengeschäfte. Die Begrenzung führt z.B. dazu, dass bei der Vermietung von Hotelzimmern Benachteiligungen verboten sind, bei der Vermietung einer Wohnung aber nicht. Die Novellierung bietet nach mehr als 15 Jahren die Chance, das zu ändern.
Zur Stellungnahme
Zur Pressemitteilung
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Die BAGSO hat am 29.11.2022 in einem digitalen Fachgespräch die Ergebnisse eines Rechtsgutachtens zu § 71 SGB XII vorgestellt. Das zentrale Ergebnis ist, dass kreisfreie Städte und Landkreise als Träger der Altenhilfe dazu verpflichtet sind, ein Mindestmaß an Beratung und offenen Hilfsangeboten für ältere Menschen zu gewährleisten. An der Veranstaltung nahmen rund 130 Personen aus Bund, Ländern und Kommunen teil. Die Bundestagsabgeordnete Kordula Schulz-Asche (GRÜNE), die rheinland-pfälzische Landtagsabgeordnete Anette Moesta (CDU) und Dr. Irene Vorholz als Vertreterin des Deutschen Landkreistages (DLKT) diskutierten mögliche Schlussfolgerungen aus dem Gutachten.
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Sechs Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz stellen ihre Arbeit in einem Film vor. Er heißt „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz – Netzwerke für ein gutes Miteinander“. Neben Akteurinnen und Akteuren aus den Netzwerken kommen auch Menschen mit Demenz als Expertinnen und Experten in eigener Sache zu Wort. Sie berichten, wie Unterstützung und Teilhabe gelingen können. Der Film wurde von der Netzwerkstelle „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ herausgegeben. Alle vorgestellten Netzwerke werden aktuell vom BMFSFJ gefördert. Interessierte können auf den Film verlinken und ihn für ihre Veranstaltungen nutzen.
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Unbezahlte Sorgearbeit leisten in Deutschland hauptsächlich Frauen. Die 26 Mitgliedsorganisationen des Bündnisses „Sorgearbeit fair teilen“ fordern die Bundesregierung in einem Offenen Brief zum Handeln auf. Ein Jahr nach Unterzeichnung des Koalitionsvertrages sei noch keine der darin verankerten Maßnahmen zur fairen Verteilung der unbezahlten Sorge- und Hausarbeit zwischen Frauen und Männern umgesetzt. Ebenso wie die BAGSO fordert das Bündnis die Einführung einer Pflegezeit und eines Familienpflegegeldes. Menschen, die ihre Angehörigen pflegen, sollen sich von der Arbeit freistellen lassen können und in dieser Zeit Entgeltersatzleistung erhalten. Dem Bündnis Sorgearbeit gehören auch mehrere Mitgliedsverbände der BAGSO an.
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Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft und ihre Mitgliedgesellschaften haben sich mit Brandbriefen unter anderem an den Bundesgesundheitsminister und an die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung gewandt. Sie wollen sofortige Unterstützung für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Es werde immer schwieriger für sie, professionelle Betreuung zu finden, auch aufgrund der steigenden Kosten für Betreuungs- und Pflegeangebote. Die Alzheimer-Gesellschaften fordern eine umgehende Umsetzung der Versprechen aus dem Koalitionsvertrag, beispielsweise eine Anpassung des Pflegegelds an die Preisentwicklung.
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Amnesty International hat die Schwierigkeiten geflohener, älterer Ukrainerinnen und Ukrainer dokumentiert, in der Ukraine eine geeignete Unterkunft zu finden. Der Bericht hat den Titel "'I used to have a home’: Older people’s experience of war, displacement, and access to housing in Ukraine" („‘Ich hatte mal ein Zuhause': Die Erfahrungen älterer Menschen mit Krieg, Vertreibung und Zugang zum Wohnraum in der Ukraine‘“). Viele Notunterkünfte sind demnach für ältere Menschen mit Behinderung nicht zugänglich. Darüber hinaus berichten ältere Geflüchtete, dass sie sich die Miete für eine neue Unterkunft nicht leisten können.
Zum Bericht (Englisch)
Pressemitteilung zum Bericht (Deutsch)
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„Für viele Ältere könnte es der letzte Winter werden”, fürchtet Galina Poliakova, Leiterin der ukrainischen Hilfsorganisation „Turbota pro Litnh v Ukraini“ (TLU). Die Kälte trifft ältere Menschen besonders hart, da Wärmeschutzräume für sie schwer erreichbar sind. Die ehrenamtlich Engagierten von TLU liefern deshalb Lebensmittel, Medikamente und Hygieneartikel, leisten psychologische Unterstützung und helfen den älteren Menschen bei Luftangriffen in Bunker oder Schutzkeller zu gelangen. Die rund 1.500 Freiwilligen werden geschult und in ihrem Ehrenamt begleitet. Die BAGSO-Mitgliedsorganisation HelpAge Deutschland unterstützt TLU und andere Hilfsorganisationen für ältere Menschen in der Ukraine. Bei Spenden den Spendenzweck „Nothilfe Ukraine“ angeben.
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In Zusammenarbeit mit der Globalen Allianz für die Rechte älterer Menschen (Global Alliance for the Rights of Older People, GAROP) erforscht das Kings College London in einer Studie, wie sich die Zivilgesellschaft mobilisieren lässt für die Rechte älterer Menschen. Für ihre Studie suchen die Forschenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Man kann an einer Online-Umfrage teilnehmen oder an einem Interview. Das Interview kann auf Deutsch durchgeführt werden. Die Umfrage steht auf Englisch, Französisch, Spanisch und Portugiesisch zur Verfügung. Teilnahmefrist ist der 27. Januar 2023.
Kontakt zur Forschungsleiterin Dr. Caroline Green: caroline.green@kcl.ac.uk
Mehr Informationen (auf Englisch)
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Der 7. Menschenrechtsbericht vom Deutschen Institut für Menschenrechte befasst sich unter anderem mit den Rechten älterer Menschen in Deutschland. Der Bericht stellt dabei fest, dass die Politik ältere Menschen nicht ausreichend schütze. Das habe sich vor allem in der Covid-19-Pandemie gezeigt. Auch gegen zunehmende Altersarmut und alltägliche Diskriminierung tue der Staat nicht genug. Das Institut empfiehlt der Bundesregierung, sich mit Nachdruck für eine UN-Konvention für die Rechte Älterer einzusetzen.
Zur Mitteilung
Zum Menschenrechtsbericht 2022
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AGE Platform Europe ist das Netzwerk der europäischen Seniorenorganisationen. Am Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember forderte das Netzwerk eine EU-Strategie zur Altersgleichstellung. Eine solche Strategie könne Würde, Freiheit und Gerechtigkeit während des gesamten Lebens gewährleisten. AGE Platform Europe hat für seinen Vorschlag einer EU-Strategie zur Altersgleichstellung nun auch eine übersichtliche Zusammenfassung veröffentlich.
Zur zweiseitigen Zusammenfassung (Englisch)
Zur EU-Strategie zur Altersgleichstellung (Englisch)
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Was könnten Qualitätskriterien in der heutigen Kulturellen Bildung sein? Die Arbeitsgemeinschaft Kulturelle Bildung des Kulturrats NRW lädt ein, sich mit Voraussetzungen und didaktischen Konzepten der Kulturellen Bildung auseinanderzusetzen. In Impulsvorträgen und Workshops können die Teilnehmenden über aktuelle Herausforderungen und mögliche Entwicklungsfelder in der Kulturellen Bildung diskutieren. Die kostenfreie Fachtagung richtet sich an Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger der Kulturellen Bildung.
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Der Verein WohnQuartier4 (WQ4) hat ein Bildungs- und Kulturprogramm veröffentlicht, das Menschen aller Generationen bei der Suche nach der geeigneten Wohnform unterstützen will. Unter dem Namen „Wohnschule Düsseldorf“ bietet das Programm Informationsveranstaltungen, Exkursionen, Workshops, Beratung und Begleitung von Wohnprojekten. Themenschwerpunkte sind unter anderem Nachbarschaftsarbeit und Vorbereitung auf das Wohnen im Alter. WohnQuartier4 setzt sich für vielfältige und bezahlbare barrierefreie Wohnangebote ein, die zur Vielfalt der Bewohnerinnen und Bewohner in einem Viertel beitragen.
Zum Halbjahresprogramm 2023
Zum WQ4-Verein
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Negative Stereotype und Rollenklischees gegenüber älteren Menschen sind weit verbreitet: Das zeigt die Studie „Ageismus - Altersbilder und Altersdiskriminierung in Deutschland“ im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. So stimmt fast ein Drittel der Befragten der Aussage zu, dass alte Menschen Platz machen sollten für die jüngere Generation, indem sie wichtige berufliche und gesellschaftliche Rollen aufgeben. Mehr als die Hälfte sagt, ältere Menschen trügen nicht entscheidend zum gesellschaftlichen Fortschritt bei. Für die Studie wurden 2.000 Personen ab 16 Jahren telefonisch befragt.
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Auch für das kommende Jahr gibt es wieder den DeMensch-Postkartenkalender. Die Cartoons des Gerontologen Thomas Klie und des Zeichners Peter Gaymann ertappen einen im Alltag und nehmen Maskenpflicht, künstliche Intelligenz, osteuropäische Haushaltshilfen und Kirche aufs Korn – immer respekt- und liebevoll. „DeMensch“ ist im Verlag medhochzwei erschienen und kostet 15,90 Euro.
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Wenn Menschen die Freude am Leben verlieren: Dieses Thema ist besonders in der dunklen Jahreszeit präsent. Woran Angehörige Lebensmüdigkeit oder Suizidgedanken bei pflegebedürftigen Menschen erkennen, erklärt der Kurzratgeber „Wenn ältere pflegebedürftige Menschen lebensmüde sind“. Er gibt Hinweise, wie pflegende Angehörige mit diesen Gedanken umgehen können. Außerdem bietet er Links zu Unterstützungsangeboten. Die Arbeitsgruppe „Alte Menschen“ des Nationalen Suizidpräventionsprogramms für Deutschland und das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) haben den Ratgeber gemeinsam erarbeitet.
Zur ZQP-Themenseite
Zum Kurzratgeber
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Mehr als 100.000 Menschen mit Demenz sind jünger als 65 Jahre. Viele sind noch berufstätig und stehen vor der Frage, wie sie das Arbeiten weiterhin gestalten können. Auch für Betriebe erfordert die Situation eine hohe Flexibilität und viel Verständnis für die Betroffenen. Das Kompetenzzentrum Demenz in Schleswig-Holstein hat eine Broschüre zum Thema herausgebracht. Neben Tipps für den Umgang mit der Erkrankung im Berufs- und Privatleben bietet die Broschüre auch Informationen zu arbeits- und sozialversicherungsrechtlichen Aspekten. Die Broschüre gibt es kostenlos zum Herunterladen oder gegen Portokosten über das Kompetenzzentrum Demenz in Schleswig-Holstein.
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Das Institut Arbeit und Technik (IAT/Westfälische Hochschule) hat gemeinsam mit Partnern aus Spanien, Italien und Griechenland digitale Trainingsmaterialien für die Gesundheitskompetenz von Migranten und Migrantinnen entwickelt. Mit deren Hilfe sollen sich vor allem Geflüchtete besser im fremden Gesundheitssystem zurechtfinden und mehr Eigenverantwortung im Umgang mit der eigenen Gesundheit übernehmen können. Die kostenlosen Trainingsmaterialien sind nicht nur für Migrantinnen und Migrantinnen hilfreich. Auch Fachkräfte im Gesundheitswesen und der Sozialarbeit können davon profitieren.
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Was bedeutet Solidarität? Wie stellen wir uns Solidarität zwischen Jung und Alt im Einzelnen vor? Und was sind die Forderungen, vielleicht auch die Grenzen der Solidarität zwischen den Generationen? Diesen Fragen nähert sich der neue Podcast „Distanzbesuch“ vom Institut für Soziologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. In Reportagen und Interviews berichtet das Podcast-Team aus dem Alltag der Pandemie. Er stellt aktuelle Forschungsergebnisse vor und spricht mit Expertinnen und Experten. Zum Beispiel mit Karl Michael Griffig, dem stellvertretenden Vorsitzenden der BAGSO. In der aktuellen Folge vier spricht er zum Thema „Jung für alt oder alt für jung?“.
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Das Feiertagstelefon bei Silbernetz geht dieses Jahr zum sechsten Mal an den Start. Von Heiligabend um 8.00 Uhr morgens bis Neujahr um 22.00 Uhr abends ist die kostenfreie Nummer 0800 470 80 90 rund um die Uhr freigeschaltet - zum vertraulichen „Einfach mal reden“. Im vergangenen Jahr nutzten mehr als 4.200 Menschen aus allen Bundesländern das Silbernetz-Feiertagstelefon. Silbernetz ist ein Hilfs- und Kontaktangebot für ältere Menschen, die sich einsam fühlen. Seit Mitte März 2020 ist das Silbertelefon bundesweit erreichbar.
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Zehn Frauen und Männer, alle über 80 Jahre alt und ehrenamtlich engagiert, wurden mit dem Engagementpreis 80plus ausgezeichnet. Die Stiftung ProAlter und das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) haben den Preis am Tag des Ehrenamtes zum ersten Mal verliehen. Aus 350 Einreichungen ermittelte eine Jury unter dem Vorsitz des langjährigen BAGSO-Vorsitzenden Franz Müntefering die Preisträgerinnen und Preisträger. Gerontologe Prof. Dr. Andreas Kruse erklärte beim Festakt, dass Engagement in zwei Richtungen wirke: Es stärke den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Engagierten selbst. Es stabilisiere die Gesundheit, steigere das Selbstwertgefühl und wirke Einsamkeit entgegen.
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Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) lädt Bürgerinnen und Bürger ein, die Engagementstrategie der Bundesregierung mitzugestalten. Sie können Ideen einbringen, auf Probleme aufmerksam machen und Lösungen vorschlagen. Die Regierungsparteien haben im Koalitionsvertrag festgelegt, mit der Zivilgesellschaft eine neue Engagementstrategie zu erarbeiten. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) koordiniert die Erarbeitung. Die DSEE und das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) sorgen dafür, dass Ideen der Bürgerinnen und Bürger einfließen.
Mitmachen
Zur Engagementstrategie der Bundesregierung
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Digitale Trauerbegleitung, Smartphone-Sprechstunden für Seniorinnen und Senioren, eine inklusive Online-Plattform, ein digitaler Adventskalender für Schülerinnen und Schüler: Sechs Projekte haben sich bei einer öffentlichen Online-Abstimmung zum Publikumspreis für digitales Miteinander unter rund 100 Finalistinnen und Finalisten durchgesetzt. Sie wurden mit insgesamt 16.000 Euro Preisgeld ausgezeichnet. Ausgelobt wird der Preis von dem Bündnis „Digital für alle“. Es vereint 28 Organisationen aus Zivilgesellschaft, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Wohlfahrt und öffentlicher Hand. In einem Video stellt das Bündnis alle ausgezeichneten Projekte vor.
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Liebe Leserinnen und Leser,
am Ende dieses Jahres bedanken wir uns für Ihr Interesse an unserem Newsletter. Wir freuen uns zudem über die regelmäßige Weiterleitung unserer Informationen in Ihre Netzwerke. So erreichen sie einen noch größeren Kreis an Multiplikatoren und Engagierten in Vereinen, Initiativen und Institutionen. Auch dafür danken wir Ihnen sehr herzlich.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien schöne Weihnachtstage und einen guten Start ins neue Jahr. Der erste Newsletter im Jahr 2023 erscheint am 19. Januar.
Ihr Redaktionsteam des BAGSO-Newsletters
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