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Newsletter 06/2020
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Inhalt
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Informationen aus der BAGSO und den BAGSO-Verbänden
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Weitere hilfreiche Tipps und Informationen
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Liebe Leserin, lieber Leser,
der Umgang mit der Corona-Krise stellt uns als Gesellschaft vor gewaltige Aufgaben. Unzählige Verbände, Organisationen und Einrichtungen aus dem zivilgesellschaftlichen Bereich, darunter die BAGSO und ihre Mitgliedsorganisationen beteiligen sich aktiv daran, Lösungen zu finden, wie gerade ältere Menschen gesund und gut durch diese schwierige Zeit kommen. Um Sie auf dem Laufenden zu halten und Ihnen wichtige und hilfreiche Informationen möglichst zeitnah weiter zu geben, erscheint dieser Newsletter bis auf Weiteres in kürzeren Abständen als sonst.
Unsere dringende Bitte: Folgen Sie den Empfehlungen der Gesundheitsbehörden und bleiben Sie gesund!
Ihr Newsletter-Redaktionsteam
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Zu der Frage, wie der gesundheitliche Schutz, die Versorgung und die soziale Situation älterer Menschen angesichts der Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 in Deutschland verbessert werden können, hat der BAGSO-Vorstand am 24. März 2020 Empfehlungen verabschiedet. Sie betreffen die Situation von älteren Menschen, die aktuell zu ihrem eigenen Schutz den ganzen Tag allein zu Hause bleiben, ebenso wie von Menschen in der häuslichen Pflegesituation und in Pflegeeinrichtungen.
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Die BAGSO begrüßt die Erleichterungen, die das Bundesgesundheitsministerium für viele Institutionen des Gesundheitswesens, darunter auch Pflegeheime, kurzfristig beschlossen hat. Die meisten Pflegebedürftigen werden zu Hause gepflegt. Auch ihr Schutz und ihre Versorgung müssen sichergestellt werden. Die BAGSO setzt sich deshalb zusammen mit wir pflegen e.V. beim Bundesgesundheitsministerium dafür ein, dass neben den Pflegeheimen auch die Pflegedienste und pflegende Angehörige während der Corona-Pandemie unterstützt werden. Dazu haben die beiden Verbände konkrete Vorschläge ausgearbeitet.
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Kein direkter Kontakt zur eigenen Familie, vielleicht ein Leben in Isolation und womöglich fehlende Unterstützung im Alltag – damit sind jetzt viele Ältere konfrontiert. Der Digital-Kompass bündelt auf seiner Internetseite zahlreiche solidarische Plattformen und Projekte, die Unterstützung bieten. Außerdem werden dort digitale Angebote für die Alltagsgestaltung Zuhause vorgestellt. Der Digital-Kompass bietet mit Digitalen Sprechstunden, Online-Vorträgen und Digitalen Kaffeekränzchen viele Möglichkeiten des Austausches an.
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Das Corona-Virus sorgt für extreme Einschränkungen im alltäglichen Leben. Besonders für älteren Menschen ist diese Situation eine besondere Herausforderung. Die vielen digitalen Möglichkeiten können jetzt eine wichtige und hilfreiche Unterstützung sein. Ob Videotelefonie, Online-Einkaufen oder Mediatheken – der „Wegweiser durch die digitale Welt – für ältere Bürgerinnen und Bürger“ greift diese und viele weitere nützliche Themen auf, gibt praktische Tipps und wichtige Hinweise rund um die Welt des Internets.
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Ein Fitness-Parcours fürs Gehirn, ein Online-Gedächtnisspiel auch für Internet-Neulinge, ein Bewegungsprogramm für Arme, Beine, Bauch und Rücken: Auf dem Por-tal wissensdurstig.de der BAGSO finden sich gute Angebote zum Fitbleiben im Alltag, beispielsweise vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Mit einfachen Mitteln lassen sich so Körper und Geist trainieren, auch wenn die Devise jetzt erst einmal heißt: möglichst zuhause bleiben.
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Der BIVA-Pflegeschutzbund hat Ministerien, Behörden und Pflegeeinrichtungen dazu aufgerufen, die Besuchsverbote mit Ausgangssperren in Pflegeeinrichtungen auf ihre Verhältnismäßigkeit zu überprüfen. In einem Positionspapier heißt es: Jeder habe Verständnis dafür, dass Ansteckungen verhindert werden müssten. Gleichzeitig fürchtet der BIVA-Pflegeschutzbund, dass die Isolation unverhältnismäßig schwere Folgen für die seelische und körperliche Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner haben werde. So werde beispielsweise übersehen, dass viele Angehörige regelmäßig bei der Pflege unterstützen.
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Die Hilfsorganisation HelpAge hat kostenlose Ratgeber zu Covid19 erstellt: Ein Dokument erklärt älteren Menschen Grundlegendes über Covid19, zum Beispiel wie das Virus verbreitet wird und welche Schutzmaßnahmen helfen. Eine Broschüre vermittelt Richtlinien und Anleitungen für Pflegeheime. Sie stammen aus ersten Erfahrungen von Pflegeeinrichtungen in China, Korea und Japan. In einem weiteren Dokument fasst HelpAge zusammen, was Entscheidungsträger global und national beachten sollten, um älteren Menschen vor der neuen Virus-Erkrankung zu schützen.
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In der Corona-Krise gibt es noch keine Regelungen, wie berufstätige pflegende Angehörige unterstützt werden können. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft hat die Politik deshalb aufgefordert, hier für schnelle Hilfe zu sorgen: Pflegende Angehörige hätten häufig nur die Möglichkeit, auf das Verständnis des Arbeitgebers zu setzen und um Urlaub oder unbezahlte Freistellung zu bitten. Etwa zwei Drittel der Demenzerkrankten werden zu Hause von Angehörigen gepflegt, zum Teil mit Unterstützung durch einen Pflegedienst oder durch Tagespflege. Diese Angebote brechen zurzeit jedoch nach und nach weg.
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Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) hat auf ihrer Webseite zusammengefasst, welche Schutzmaßnahmen Mediziner, Pflegepersonal und pflegende Angehörige ergreifen sollten, wenn sie ältere Menschen versorgen. „Wir sind jetzt auf die Unterstützung von jedem und jeder einzelnen angewiesen, um das Voranschreiten der Infektionswelle abzufedern“, sagt DGG-Präsident Professor Hans Jürgen Heppner. Die DGG gibt unter anderem Tipps zu Hausarzt-Besuchen in Pflegeheimen sowie zur Versorgung älterer Menschen in Pflegeeinrichtungen und sie stellt Alternativen zum direkten Kontakt vor.
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Ältere Patienten, vor allem Menschen über 80, gehören in der Corona-Krise zur Hochrisikogruppe. Viele von ihnen sind auf ambulante Versorgung durch Pflegedienste oder Betreuung im Pflegeheim angewiesen – doch da gibt es immer mehr Engpässe. Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) fordert von der Gesundheitspolitik einen Plan zur Pflege geriatrischer Risikopatienten. Aufnahmestopps in Pflegeheimen führten unter anderem dazu, dass in Kliniken nicht ausreichend Intensivbetten für Corona-Patienten zur Verfügung stünden, so die DGG.
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Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie schränken das öffentliche Leben ein und stellen den Alltag vieler Menschen auf den Kopf. Angst sei in dieser Situation eine normale und angemessene Reaktion, sagt die Deutsche PsychotherapeutenVereinigung (DPtV). Diese Angst zu bewältigen werde schwieriger, wenn gleichzeitig vertraute Routinen verändert werden müssen. Die DPtV hat deshalb Tipps zusammengestellt, wie man psychisch gesund bleibt.
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Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KVV) informiert auf seiner Webseite über Fördermaßnahmen des Bundes und der Länder für Unternehmerinnen und Unternehmer. In einer Broschüre zum Herunterladen und in einem Update auf der Startseite beschreibt der KVV die Maßnahmen und nennt nützliche Links. Da die Lage sich nahezu täglich ändere, sei der KVV-Kompass eine Momentaufnahme, so der KKV-Bundesvorsitzende Josef Ridders. Er könne dennoch Auswege aus prekären Lagen aufzeigen.
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Die Verbreitung des neuartigen Corona-Virus stellt stationäre Pflegeeinrichtungen und ambulante Pflege- und Betreuungsdienste aktuell vor große Herausforderungen mit vielen Fragen. Um eine Hilfestellung zu geben, hat der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung in Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) und dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) eine Liste mit häufigen Fragen und Antworten erstellt. Die FAQs werden regelmäßig aktualisiert und sind zu finden unter „Häufige Fragen von ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten und stationären Pflegeeinrichtungen“ auf.
www.pflegebevollmächtigter.de
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Viele Arztpraxen sind zurzeit stark ausgelastet und außerdem nicht 24 Stunden und sieben Tage in der Woche erreichbar. Da hilft der ärztliche Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigungen. Unter der kostenlosen Telefonnummer 116117 erreichen Anrufer medizinisch geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese beraten, helfen bei der Terminfindung und vermitteln bei Bedarf an Bereitschaftspraxen. Den Patientenservice gibt es auch als App - unter anderem mit einer Übersicht über geöffnete Arztpraxen in der Nähe.
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Die Aktion Mensch stellt ab sofort 20 Millionen Euro als Soforthilfe zur Verfügung. Gemeinnützige Organisationen und Vereine, die sich um Assistenz und Begleitung sowie um Lebensmittelversorgung für ärmere Menschen kümmern, sollen mit bis zu 50.000 Euro unterstützt werden. Beides sind Bereiche, auf die sich die Corona-Krise stark auswirkt. Die Förderung soll Menschen mit Behinderung zugute kommen, deren Pflege- und Assistenzkräfte ausfallen. Profitieren sollen außerdem Menschen, die auf Lebensmittelhilfen oder Tafeln angewiesen sind. Immer mehr dieser Einrichtungen schließen zurzeit.
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Auf der Plattform #Pflegereserve können sich Fachkräfte registrieren, die aktuell nicht in der Pflege arbeiten, aber während der Covid-19-Pandemie gern helfen würden. „Pflege-Reservisten“ erklären sich bereit für einen zeitlich begrenzten Einsatz im Krankenhaus oder in einer Pflegeeinrichtung. Sie bekommen im Laufe der nächsten Wochen Angebote für Einsätze. Über den Umfang ihres Engagements entscheiden sie selbst. #Pflegereserve ist die Initiative eines ehemaligen Pflegers und eines Mediziners, unterstützt unter anderem von der Bundespflegekammer, vom Deutschen Pflegerat und von der BAGSO.
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Zehntausende Medizinstudierende, umgangssprachlich „Medis“, haben sich bundesweit über eine Webseite für den Kampf gegen Covid-19 organisiert. Über die Webseite können Arztpraxen, Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Heime, Beratungsstellen und Testlabore Unterstützung anfordern. Hilfegesuche werden auf Bundesland-Ebene ausgeschrieben. Interessierte Studierende vor Ort nehmen dann Kontakt auf. Die Organisatoren raten dringend dazu, Helferinnen und Helfer frühzeitig anzufordern, um sie ausreichend anlernen zu können.
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Der Heidelberger Psychologe und Altersforscher Prof. Dr. Andreas Kruse hat in einem Interview beschrieben, welche Vorteile ältere Menschen in Krisenzeiten haben: Sie zeichneten sich durch hochreflektiertes Lebenswissen aus. Viele kennen aus ihrer persönlichen Geschichte Grenzsituationen und hätten Vertrauen auf eine gute Zukunft ausgebildet. Die psychische Widerstandsfähigkeit vieler alter Menschen dürfe nicht unterschätzt werden, so Kruse. Er erklärt außerdem, welche Informationen und welche emotionale Unterstützung ältere Menschen nun brauchen.
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Der „Tag der Nachbarn“ ist ein bundesweiter Aktionstag, den die nebenan.de-Stiftung jedes Jahr Ende Mai ausruft, um das nachbarschaftliche Miteinander zu stärken. In Zeiten der Corona-Krise heißt das Motto: Jeder Tag ist Tag der Nachbarschaftshilfe. Deshalb stellt die Stiftung auf ihrer Webseite Tipps, Ratschläge und Material für schnelle und einfache Nachbarschaftshilfe bereit, beispielsweise Vorlagen zum Ausdrucken für den Hausflur. Außerdem hat sie zusammen mit weiteren Partnern eine Hotline für Hilfesuchende eingerichtet, um möglichst unkompliziert und schnell Nachbarschaftshilfe zu ermöglichen. Die Nummer der Hotline kann geteilt werden über einen ausdruckbaren Aushang, per Rundmail oder über die Social Media Kanäle.
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Gemeinsam mit der Landesseniorenvertretung NRW hat das Forum Seniorenarbeit eine Webseite zur Nachbarschaftshilfe während der Corona-Krise gestartet. Dort finden sich allgemeine Infos zum Thema Corona und ein Newsticker mit aktuellen Ideen und Hinweisen zum Engagement von und für ältere Menschen. Der Newsticker wird kontinuierlich ergänzt. Projekte, Hinweise und Informationen können an info@forum-seniorenarbeit.de geschickt werden.
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Die Landesinitiative Neue Nachbarschaften unterstützt Initiativen in Rheinland-Pfalz, die sich im Rahmen der Corona-Krise bilden, mit Informationen, Tipps und Beratung. Sie zeigt konkrete Schritte zum Aufbau von Nachbarschaftshilfen auf und steht Ratsuchenden mit einer Telefon-Hotline zur Seite. Gemeinsam mit dem Nachbarschaftsnetzwerk nebenan.de werden Kommunen und Organisation dazu aufgerufen, Lücken im Hilfe-Netzwerk von Nachbarschaften zu schließen. Mit Unterstützung des Landes können Akteure in Kommunen das Organisationstool von nebenan.de für einen begrenzten Zeitraum kostenlos nutzen.
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Auch zu Hause können ältere Menschen in Bewegung bleiben. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet auf ihrem Internet-Portal „Älter werden in Balance“ verschiedene Online-Bewegungsangebote für Seniorinnen und Senioren. Die Übungsvideos bieten kurze Trainingseinheiten für verschiedene Muskelgruppen wie Arme und Schultern, Rumpf und Kopf oder Beine. Außerdem gibt es Videos mit Entspannungsübungen.
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Die Bundesregierung und die hessische Landesregierung informieren über die Covid-19-Pandemie nun auch in verschiedenen Fremdsprachen. Auf der Webseite der Beauf-tragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration finden sich Vi-deos, Audio-Podcasts, Merkblätter zum Herunterladen und Links zu anderen Quellen. Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration bietet Informationsblätter zum Download in 14 Sprachen an.
zur Webseite der Integrationsbeauftragten
zur Webseite des hessischen Sozialministeriums
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Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) hat Informationen veröffentlicht, die das Spenden an Betroffene der Corona-Krise erleichtern. In der Spenden-Info empfiehlt das DZI aktuell 25 Hilfsorganisationen, die in Deutschland und in vielen Regionen weltweit Corona-Betroffene unterstützen. Die Hilfswerke tragen das DZI-Spenden-Siegel als Zeichen besonderer Vertrauenswürdigkeit. Das DZI gibt außerdem Empfehlungen für Nachbarschaftshilfe und informiert über Spenden an lokale Kleinunterneh-men, Kunstschaffende und andere Selbstständige.
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